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Dr. med. Christian Merkel 02.07.2025

Haarausfall: Ursachen verstehen und rechtzeitig behandeln

Frau betrachtet Haarausfall im Spiegel

Haarausfall betrifft Millionen Menschen – Frauen wie Männer, junge wie ältere. Der Blick in den Spiegel, das tägliche Ausbürsten der Haare oder der Blick auf das Kopfkissen am Morgen: Für viele ist es ein stiller, aber ständiger Begleiter, der Unsicherheit, Sorgen oder sogar Ängste auslösen kann. Doch so individuell der Haarverlust erlebt wird, so vielfältig sind auch seine Ursachen – und seine Behandlungsmöglichkeiten.

Dabei ist es oft nicht leicht, die Ursachen allein zu erkennen. Doch was auch dahintersteckt: Sie sind damit nicht allein. Unser Ziel ist es, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern gemeinsam mit Ihnen die individuellen Auslöser Ihres Haarausfalls zu verstehen – und gezielt dagegen vorzugehen. Dabei setzen wir auf medizinisches Fachwissen, moderne Diagnostik und ein offenes, ehrliches Gespräch. Denn professionelle Hilfe kann den entscheidenden Unterschied machen – für Ihr Haar, Ihr Wohlbefinden und Ihr Selbstvertrauen.

Genetisch bedingter Haarausfall – wenn die Veranlagung eine Rolle spielt

Die häufigste Ursache für Haarausfall ist die sogenannte androgenetische Alopezie, auch bekannt als erblich bedingter Haarausfall. Rund 90 % der Betroffenen leiden unter dieser Form, die sich durch einen fortschreitenden Haarverlust an Stirn, Schläfen oder dem Hinterkopf bemerkbar macht.

Oft beginnt der Haarverlust schleichend – und wird erst dann wahrgenommen, wenn das Haar merklich dünner wird. Verantwortlich sind eine genetische Veranlagung, familiäre Häufung oder hormonelle Einflüsse. Auch das Alter spielt eine Rolle: Je älter wir werden, desto empfindlicher reagiert unser Haar auf bestimmte Hormone.

Was hilft bei androgenetischer Alopezie?

Diese Therapien können helfen:

  • Haarwuchsstimulierende Mittel wie Minoxidil
  • Eigenblutbehandlungen (PRP)
  • Haartransplantationen mit natürlichen, dauerhaften Ergebnissen

Hormonelle Einflüsse – wenn das Gleichgewicht kippt

Unser Hormonhaushalt beeinflusst weit mehr als unsere Stimmung – auch unser Haarwachstum ist eng mit ihm verknüpft. Kommt es zu Schwankungen, kann Haarausfall die Folge sein.

Typische Situationen sind:

Ein Haarausfall durch hormonelle Veränderungen kann belastend sein – aber er ist behandelbar. Dank gezielter Diagnostik, Hormonanalysen und ggf. begleitender Ausgleichstherapien lässt sich das Haar oft wieder kräftigen.

Ernährungsmangel als unterschätzter Auslöser

Oft übersehen, dabei so zentral: Unsere Ernährung beeinflusst unsere Haare enorm. Denn nur wenn unser Körper mit allen wichtigen Mikronährstoffen versorgt ist, kann auch das Haar gesund wachsen.

Häufige Mangelursachen sind:

  • Eisenmangel / niedriger Ferritinspiegel: Besonders bei Frauen verbreitet – kann massiven Haarausfall auslösen
  • Proteinmangel – z. B. durch Crash-Diäten, vegane Ernährung ohne Ausgleich
  • Vitaminmangel – insbesondere B12, D3, Biotin

Eine Blutanalyse gibt hier Aufschluss. Mit gezielter Nahrungsergänzung und professioneller Beratung lassen sich viele dieser Formen gut behandeln. Denn ein bloßes Bauchgefühl oder erste Vermutungen reichen bei Haarausfall oft nicht aus. Viele Symptome ähneln sich – und nicht selten greifen mehrere Faktoren ineinander. Eine fundierte Blutanalyse bildet daher das Rückgrat jeder medizinischen Abklärung.

Im Rahmen einer umfassenden Diagnostik werden gezielt relevante Blutwerte analysiert, um Nährstoffdefizite, hormonelle Dysbalancen oder entzündliche Prozesse frühzeitig zu erkennen. Diese Werte geben Aufschluss darüber, wie gut Ihr Körper versorgt ist, ob stille Mängel vorliegen oder systemische Ursachen bestehen, die den Haarzyklus beeinträchtigen. Auf Basis dieser Daten kann dann ein maßgeschneiderter Therapieplan entwickelt werden, der individuell auf Ihre gesundheitliche Situation abgestimmt ist.

Psychische Belastung – Stress als Haarfeind

Stress ist nicht nur mental spürbar – auch der Körper leidet. Chronischer Stress zählt zu den häufig unterschätzten Ursachen für Haarausfall. Dabei wirkt das Stresshormon Cortisol direkt auf unseren Stoffwechsel ein und kann die Haarwurzeln in ihrer Funktion erheblich stören. In der Folge verkürzt sich die Wachstumsphase des Haares, mehr Haare gelangen vorzeitig in die Ruhe- oder Ausfallphase – und fallen vermehrt aus.

Auch Erschöpfungszustände, Angststörungen, depressive Phasen oder Schlafmangel können den Körper in ein dauerhaftes Alarmniveau versetzen. Die natürliche Balance gerät ins Wanken – mit sichtbaren Folgen für Haut, Nägel und eben auch die Haare.

Stressbedingter Haarausfall – auch telogenes Effluvium genannt – zeigt sich meist diffus über den gesamten Kopf.

Auslöser können sein:

  • Beruflicher oder privater Dauerstress
  • Trauer, Trennung, Überforderung
  • Depressionen oder Angststörungen

Das Gute: Wenn die Ursachen erkannt und gezielt adressiert werden, ist auch dieser Form des Haarausfalls meist gut entgegenzuwirken.

Empfehlenswerte Maßnahmen zur Stressreduktion sind:

  • Entspannungsverfahren wie Achtsamkeit, Meditation oder Atemtherapie
  • Bewegung und gezielter Ausgleich im Alltag
  • Zusammenarbeit mit psychologischen Fachkräften oder Psychotherapie

Denn auch mentale Gesundheit ist ein wichtiger Teil einer erfolgreichen Haartherapie. Mit der richtigen Unterstützung kann sich nicht nur Ihr Wohlbefinden stabilisieren – sondern auch Ihr Haar sichtbar erholen.

Medikamente als Auslöser von Haarausfall

Viele Arzneimittel greifen in den natürlichen Zellzyklus ein – darunter auch der Haarfollikel. Die Folge: Haarverlust als Nebenwirkung.

Typische Medikamente mit Haarausfall-Risiko:

  • Zytostatika bei Chemotherapie
  • Betablocker, ACE-Hemmer (Blutdruckmittel)
  • Antidepressiva und bestimmte Psychopharmaka
  • Blutverdünner, Schilddrüsenmedikamente

Ein Absetzen ist nicht immer möglich oder sinnvoll – aber mit begleitenden Therapien (z. B. PRP, Microneedling) lässt sich der Haarverlust oft mindern.

Krankheiten als mögliche Ursache von Haarausfall

Auch bestimmte Erkrankungen können zu verstärktem Haarverlust führen – entweder durch direkte Schädigung der Haarfollikel oder als Folge der Erkrankung selbst.

Dazu gehören:

  • Hautkrankheiten: Psoriasis, Neurodermitis, Ekzeme, Pilzinfektionen
  • Autoimmunerkrankungen: z. B. Alopecia areata, Lupus erythematodes
  • Infektionen: z. B. Tinea capitis (Kopfhautpilz), bakterielle Infektionen
  • Stoffwechselstörungen: Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes

Auch mechanische Einflüsse wie strenge Frisuren, häufige Glättungen oder aggressive Farbbehandlungen können Haarausfall begünstigen.

Was Sie tun können – individuelle Diagnose und Therapien

Haarausfall ist oft vielschichtig – deshalb lohnt es sich, frühzeitig aktiv zu werden. Neben einem bewussten Lebensstil mit gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressreduktion können erste einfache Maßnahmen den Haarverlust bereits verlangsamen oder verbessern. Dazu gehören:

  • eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung, die wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Biotin und Zink liefert
  • sanfte Haarpflege: Vermeidung aggressiver Shampoos, zu heißes Föhnen und häufiges Färben
  • Vermeidung von strengen Diäten oder Crash-Diäten, die den Körper schwächen
  • ausreichend Schlaf und gezieltes Stressmanagement durch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation
  • regelmäßige Kopfhautmassage zur Anregung der Durchblutung

Doch der entscheidende Schritt für nachhaltigen Erfolg ist die fachärztliche Diagnose. Denn nur wer die Ursache kennt, kann gezielt gegen den Haarausfall vorgehen. Im HAARZENTRUM AN DER OPER setzen wir auf eine ganzheitliche Diagnostik, moderne Haaranalysen, Therapien und einfühlsame Beratung.

Unser Behandlungskonzept:

  • Persönliche Anamnese & Haardiagnostik
  • Mikroskopische Haaranalyse, Bluttests, Hormonchecks
  • Individuelle Therapieempfehlung: von PRP über Laser bis Haartransplantation

Für erste praktische Tipps und präventive Maßnahmen empfehlen wir Ihnen außerdem unseren Beitrag: 10 Tipps gegen Haarausfall

Fazit – Haarausfall verstehen, behandeln und vorbeugen

Haarausfall und seine Ursachen sind ein vielschichtiges Thema – doch mit dem richtigen Wissen und der passenden Unterstützung ist er behandelbar. Die Ursachen reichen von genetischen Faktoren über hormonelle Schwankungen bis hin zu Nährstoffmängeln, Krankheiten oder psychischen Belastungen.

Wichtig ist: Sie sind damit nicht allein. Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser lässt sich der Haarverlust aufhalten – und häufig sogar umkehren.

Lassen Sie uns gemeinsam den Weg zurück zu vollem, gesundem Haar gehen.

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